Wie gehts weiter mit der Außenbebauung in Süßen?

Beim Jubiläumsfestakt 950 Jahre Süßen konnte man im Vortrag von Kreisarchivar Dr. Wolf eine Entwicklung der Siedlungskonzentration Süßens sehen, von der Zeit als Napoleon durch Süßen zog bis hin zur Zeit der Industrialisierung und dann über die letzten Jahrzehnte. Viel wird in Süßen ja über die Entwicklung von Grünflächen, Außenflächen, Naherholungsgebieten etc. gesprochen.

Schaut man sich das Luftbild Süßens heute und vor 30 Jahren an, so sieht man, dass sich Süßen vor allem in einem Bereich nach außen entwickelt und eben nicht nahverdichtet hat - nämlich im Bereich der Rabenwiesen. Und wir machen damit fröhlich weiter und haben nun die Erschließung der letzten 2,5 Hektar Tafelsilbers mit dem dritten Abschnitt in den Rabenwiesen 5 beschlossen, auch zur zwingenden Gegenfinanzierung unseres Schulprojektes. Warum betonen wir das? Wir als CDU-Fraktion haben die Rabenwiesen 4 und 5 stets unterstützt und werden dies auch weiterhin tun, sehen aber natürlich auch, dass sich da mittlerweile beinahe ein kleiner Teilort fast 2,5km vom Stadtkern entfernt bildet.

In den letzten zehn Jahren haben wir mit dem letzten Abschnitt der Rabenwiesen IV, den beiden ersten Abschnitten Rabenwiesen V und dem jetztigen Beschluss knapp 7,5 Hektar Außenfläche, hauptsächlich an landwirtschaftlicher Fläche überbaut. Zum Vergleich: Das IKG Auen hat 6,5 Hektar bebaubare Gesamtfläche mit dem hälftigen Süßener Anteil.

Wir sagen dies aber vor allem deshalb weil uns immer die Doppelmoral stört, unterschiedliche Formen der Außenbebauung anders zu bewerten. Einerseits scheint weiterhin Außenbebauung für Wohnbau akzeptabel, anderseits wird Gewerbeentwicklung undifferenziert verteufelt. Wo war oder ist denn die Forderung nach einem Runden Tisch, nach Bürgerbeteiligung zum Thema Rabenwiesen V, um beispielsweise die Potentiale innerstädtischer Nahverdichtung vor der Entwicklung von Erschließungen in den Rabenwiesen abzuprüfen? Wann beginnen die erneuten Unterschriftensammelaktionen aus dem Gremium heraus gegen eigene Gemeinderatsbeschlüsse, dieses Mal dann gegen den dritten Bauabschnitt von Rabenwiesen V? Wann kommt die Forderung, dass auch in den Rabenwiesen ein Umdenken mit Blick auf das 1,5 Grad-Ziel stattfinden muss und es kein "Weiter-So" geben darf oder gibt es für einige weiterhin einen Unterschied zwischen Außenbebauung und Außenbebauung?

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